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Der E-Learning-Tag der Friedrich-Schiller-Universität Jena bietet Lehrenden, Studierenden und anderen interessierten Personen eine Plattform, sich über verschiedene Möglichkeiten der digitalen Lehre/des E-Learnings zu informieren, Erfahrungen zu einzelnen Aspekten auszutauschen, über neue Gestaltungs- und Entwicklungsformen digitaler Lehre zu diskutieren und Visionen für die Zukunft des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien zu entwerfen.
In fast zwei Jahren Corona-Pandemie hat sich die digitale Lehre an Hochschulen enorm weiterentwickelt und innovative Formate hervorgebracht. Insbesondere die Interaktion im digitalen Raum birgt jedoch weiterhin große Herausforderungen – nicht nur live in Webkonferenzen sondern auch in asynchronen Phasen des Selbststudiums und studentischer Zusammenarbeit.
Als eine Austausch- und Präsentationsplattform für gute digitale Lehrpraxis widmet sich der achte E-Learning-Tag der Friedrich-Schiller-Universität Jena dem Thema „Interaktion, Kollaboration und Feedback – das Selbststudium digital beleben“ und findet am Montag, den 27.06.2022, von 9.00 bis 16.30 Uhr, in den Rosensälen der Universität Jena statt.
Prof. Dr. Kim Siebenhüner | Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Jaqueline Schulz | Mitarbeiterin für Digitalisierung in Studium und Lehre, Stabsstelle Digitale Universität
Prof. Dr. Elisabeth Mayweg | Professorin für Digitales Wissensmanagement in Studium und Lehre, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Immanuel Ulrich | Professor für Hochschuldidaktik und Psychologie, IU Internationale Hochschule
Dipl.-Psych. Martina Mörth | Geschäftsführung des Berliner Zentrums für Hochschullehre
Sven Jaekel, Hochschulsport Jena
Thomas Schneider, Projektleiter “HISinOne”
One-Minute-Pitch mit anschließender Diskussion, z. B. zu laufenden oder abgeschlossenen Lehrprojekten. Nach dem Pitch können diese je nach Interesse an den jeweiligen Ständen vertieft werden (60 Min.).
Es stellen sich vor: Multimediazentrum, Servicestelle LehreLernen, eTeach-Netzwerk Thüringen
Diskussion von Fragen und Problemstellungen mit Kolleginnen und Kollegen in kleinen Gruppen. Finden Sie gemeinsam neue Perspektiven, Ideen und erste Lösungsansätze für Ihre Herausforderungen bei der Konzeption oder Durchführung digitaler Lehre (60 Min. je Thema).
Mit dem Akademischen Atelier möchten wir eine digitale Lehr- und Lernplattform, hauptsächlich für Lehramtsstudierende der MINT-Fächer aufbauen, von der jedoch auch andere Studierende und Lehrkräfte an Schulen profitieren können. Die Plattform steht für die Lehrämtler:innen ergänzend zu den normalen Angeboten der Universität bereit, zum Beispiel mit besonders für sie aufbereiteten Kursen und ergänzenden Materialien. Gleichzeitig dient das Atelier als technologische Spielwiese und Entwicklungsplattform, da die aktuellen Angebote der Rechenzentren hierfür meist nicht die nötigen Ressourcen besitzen. Dadurch können die Studierenden und auch Dozierende neuste Technologien ausprobieren, den Umgang mit ihnen erlernen, und diese weiterentwickeln.
Ein weiterer Aspekt ist die aktive Rolle, welche die Studierenden einnehmen sollen. Bisher sind sie immer noch in einer recht passiven Lernrolle, da sie Bücher, Skripte, Vorlesungen und auch Onlinematerial vorfinden. Auf der Plattform können sie selbst Lernmaterialien entwickeln, Verbesserungsvorschläge einbringen oder im Entwicklungsteam mitarbeiten - so sammeln sie wertvolle Erfahrungen für ihre zukünftige Aufgaben, etwa im Schuldienst, in der Wirtschaft oder in der Wissenschaft.
Medizinstudenten können in diesem interaktiven Fall einen 52-jährigen Patienten von der Anamnese bis zur Entlassung begleiten und selbst an der Diagnose rätseln. In Form einer Power-Point-Präsentation mit interaktiven Elementen erfahren sie von grundsätzlichen Ideen zum Leitsymptom und zum Arbeitsalltag eines Notfallmediziners.
Unser Fall beinhaltet Videoaufnahmen, Ultraschallbilder, Audiodateien, Kommentare vom Oberarzt und mehr. Wir wollen zeigen, wie auf Kompetenzen gerichtete Lehre in Pandemiezeiten aussehen kann.
Als Teil des DAAD-geförderten Projektes „digiPHOTON“ haben wir uns der Aufgabe angenommen die Inhalte des Studiengangs „Master of Photonics“ für Online-Studierende zugänglich zu machen. Da es sich bei diesen Online-Studierenden um Teilnehmer handelt, die nur zeitweise durch äußere Einflüsse an der Präsenzteilnahme verhindert sind, sind wir an flexibel einsetzbaren und nachhaltig anwendbaren Lösungen interessiert. Eine besondere Herausforderung für uns stellten Praxisinhalte und Laborexperimente dar. Zusammen mit dem Open Photonics Makerspace „Lichtwerkstatt“, haben im vergangenen Wintersemester 21/22 einen unsere Ansätze umgesetzt und durchgeführt. Bei unserem Lab-Buddy-System handelt es sich um ein Multi-Kamera-Konferenz-System welches einem Team aus zwei Onsite-Studierenden und dem/der Online-Student*in die Zusammenarbeit im Labor ermöglicht. Das System besteht im Wesentlichen aus einem Zoom-Meeting ausgestattet mit einer Vielzahl an Kameras (PiCams), welche diverse Blickwinkel auf den Versuchsplatz ermöglichen, und einer Freisprecheinrichtung welche personenzahlunabhängig die Audiointeraktion ermöglicht. Jede einzelne PiCam verbindet sich automatisch selbst als Teilnehmer mit dem Zoom-Meeting. Auf diese Weise ist das Lab-Buddy-System sehr flexibel mit einer variablen Anzahl von Kameras, angepasst an diese jeweiligen Versuche, einsetzbar. Wir freuen uns darauf unser Lab-Buddy-System präsentieren und unsere Erfahrungen am E-Learning-Tag der Friedrich-Schiller-Universität Jena teilen zu können.
Während eines Fachstudiums der Naturwissenschaften benötigt man umfangreiche methodische Kenntnisse in Mathematik. Diese werden typischerweise ganz am Anfang des Studiums vermittelt und sind wesentlicher Bestandteil der Studieneingangsphase. Im Fach Physik besteht dies beispielsweise aus der Kombination eines mathematischen Vorkurses mit einer klassischen Vorlesung in "Mathematische Methoden der Physik". Abseits dieses exemplarischen Beispiels lassen sich andere Fälle finden, bei denen methodische Grundkenntnisse ganz am Anfang des Studiums in ähnlicher Weise vermittelt werden.
Eine Herausforderung stellt der Umstand dar, dass die Lerninhalte meist erst zu späteren Zeitpunkten im Studium ihre volle Wirkung entfalten, wenn Inhalte besprochen werden, die den Einsatz anspruchsvollerer Methodiken erfordern. Diese wurden zwar zu Studienbeginn theoretisch erlernt, jedoch noch nicht mit der fachinhaltlichen Tiefe verknüpft. So kommt es dazu, dass mühsam zwischen den mehr oder weniger guten Aufzeichnungen zu den "alten" Inhalten und den fachlichen Inhalten späterer Semester hin- und her gesprungen werden muss.
Besser wäre es, die verschiedenen Lernphasen des Lehrinhaltes von vornherein mitzudenken. Dies ist in klassischen Präsenzveranstaltungsformaten allein aus organisatorischen Gründen schwer möglich. Hybride Lehr-Lern-Konzepte erlauben es hier, einen semesterübergreifenden Blick auf einen Lerninhalt zu entwickeln und diesen auf verschiedenen Lernpfaden anzugehen: Einmal zu einem frühen Zeitpunkt das Kennenlernen und Üben der Methodik, zu einem späteren Zeitpunkt das Anwenden und Vertiefen. Durch die vielfältigere Auswahl an Formaten in hybriden Lehrformen können Präsenzveranstaltungen, Lehrvideos, Lesetexte, Übungsaufgaben, digitale oder analoge Seminare etc. viel zielgenauer eingesetzt werden abseits eines starren curricularen Korsetts. Eine zentrale Komponente dabei ist die Organisation über ein Lernmanagementsystem, das eine individuelle Analyse des Lernstandes erlaubt.
Impulsbeiträge mit anschließendem Ausprobieren, z. B. zu einem entwickelten E-Learning-Szenario, einer getesteten Methode oder einem neuem Tool. In einem kurzem Impuls (5-10 Min.) geben Sie Ihre Erfahrung weiter und können die Idee anschließend gemeinsam ausprobieren oder weiterentwickeln (60 Min. je Thema).
Kurse der mikroskopischen Anatomie (= Histologie) für Human- und Zahnmediziner finden klassisch in Präsenz an Lichtmikroskopen und mit einem Satz von etwa 100 Mikropräparaten statt. Am Institut für Anatomie haben wir eine eigene Online-Lehrplattform entwickelt, die das digitale Mikroskopieren an beliebigen Endgeräten erlaubt und die Studierenden zum selbstständigen, aber strukturierten Lernen anleitet (histokasten.med.uni-jena.de; Website: uniklinikum-jena.de/histokasten).
Der „Virtuelle Histokasten Jena“ enthält hochauflösende, zoombare Scans von aktuell mehr als 600 Schnittpräparaten, die detailliert annotiert sind. Durch interaktive Präsentationen wird Bildinformation mit erläuternden Texten, mit Tutorials, Lern- und Kurstagsprogrammen sowie Differentialdiagnosen, Links und Zusatzmaterialien verknüpft. Der Histokasten ist als interaktives, kollaboratives System angelegt, zu dem nicht nur Lehrende, sondern auch die Studierenden des 1. und 2. Studienjahrs beitragen. Sämtliche Kursthemen (Zellen, Gewebe, Organe etc.) wurden von uns seit 2018 vom Präsenzkurs in den Histokasten verlagert. Kursorganisation und Lernkontrollen finden flankierend in Moodle statt. Da wir es aber weiterhin für erforderlich halten, dass die Studierenden auch das wirkliche Mikroskop kennen lernen, verfolgen wir ein Blended-Learning-Konzept: ein methodischer Kurstag findet zu Beginn in Präsenz statt, weitere Präsenz-Kurstage sind am Semesterende platziert und dienen der Rückschau, Vertiefung und Prüfungsvorbereitung, z.T. als freiwilliges Angebot.
Der „Virtuelle Histokasten Jena“ wird mittlerweile auch für die Lehre im klinischen Abschnitt sowie in der Zoologie eingesetzt. Die bei Lehrenden und Studierenden beliebte Plattform wurde von uns mit sehr positivem Ergebnis evaluiert. Der Aufwand, sowohl hinsichtlich Software-Entwicklung, Benutzerverwaltung und Betrieb, als auch hinsichtlich der eingepflegten Inhalte, ist allerdings hoch.
Die Vorlesung ist Teil des Moduls „Pädagogische Psychologie“ und gibt einen Überblick zur Beziehungsentwicklung und Sozialisation in der Familie. Für die Vorlesung wurden während der Pandemie Lehrmaterialien in Form von 28 kurzen, leicht verständlichen Videos produziert, die meistens 20 bis 30 Minuten lang waren. Sie waren nach sinnhaften Abschnitten eingeteilt und begannen immer mit einem ansprechenden musikalischen Intro. Die Videos wurden mit kleinen Interaktionen angereichert, z. B. stoppte das Video, um bei komplexen Abbildungen weitere Anmerkungen einzublenden.
Die Kommunikation und Begleitung der Studierenden im Selbststudium fand einerseits per E-Mail-Kontakt und synchroner Fragenstunde statt, andererseits wurde eine digitale Pinwand (Padlet) eingerichtet, auf dem Fragen ausführlich schriftlich beantwortet wurden.
In der Methodenwerkstatt soll die Herausforderung der Kommunikation und Interaktion mit Studierenden bei asynchronen Lehrformaten diskutiert werden.
Wie sich der interaktive Charakter einer Präsenzlehrveranstaltung auch in der asynchronen Online-Lehre herstellen lässt, zeigt Prof. Dr. Kai E. Wünsche mit einem Beispiel aus der digitalen Lehre im Privatrecht. Im Beitrag wird dargestellt, mit welchen Überlegungen und einfachen Werkzeugen, die jedes Lernmanagementsystem bereithält, asynchrone Lehrveranstaltungen erstellt werden können, die von den Studierenden sogar noch mehr Aktivität fordern als in der Präsenzlehre.
Die ausgewählte asynchrone Online-Vorlesung besteht aus kurzen Lernvideos, kleinen Texten in Aufklappfeldern (sog. Akkordeons), kombiniert mit einem Umfrage-Werkzeug. Das Einstiegsvideo wird dabei zum Rückblick auf die vergangene synchrone oder asynchrone Lehrveranstaltung genutzt; dadurch ist es möglich, auf Fragen oder bestimmte Antworten entsprechend einzugehen und der Online-Vorlesung Aktualität zu verleihen. Die geringe Dauer der einzelnen Videos von maximal 6 Minuten berücksichtigt nicht nur die Erkenntnisse der Lernforschung, sondern erleichtert auch den Einstieg, wenn dem Studierenden zum Bearbeitungszeitpunkt nicht die ganze Vorlesungsdauer zur Verfügung steht. Die Videos schließen mit Fragen ab, die typischerweise auch in Präsenzveranstaltungen gestellt werden („Wann haben Sie zuletzt einen Vertrag geschlossen und dabei unmittelbar mit Ihrem Vertragspartner gesprochen?“, „Ist ein Vertrag, bei dessen das Ladenschlussgesetz missachtet wurde, wirksam? Warum (nicht)?“, „Was fällt Ihnen auf, wenn Sie § 537 mit § 648 vergleichen, Gemeinsamkeiten, Unterschiede?“). Auf diese Weise sind alle Teilnehmenden zum Mitdenken und Antworten herausgefordert. Im Folgevideo wird dann auf richtige bzw. erwartete Antworten eingegangen.
Im Rahmen der Methodenwerkstatt wird Prof. Wünsche seine didaktischen Überlegungen und deren praktische Umsetzung vorstellen. Es bleibt ausreichend Zeit, um mit den Teilnehmenden über die Beispiele zu diskutieren und die Übertragbarkeit auf andere Lehrgebiete zu überlegen.