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Description
Kurse der mikroskopischen Anatomie (= Histologie) für Human- und Zahnmediziner finden klassisch in Präsenz an Lichtmikroskopen und mit einem Satz von etwa 100 Mikropräparaten statt. Am Institut für Anatomie haben wir eine eigene Online-Lehrplattform entwickelt, die das digitale Mikroskopieren an beliebigen Endgeräten erlaubt und die Studierenden zum selbstständigen, aber strukturierten Lernen anleitet (histokasten.med.uni-jena.de; Website: uniklinikum-jena.de/histokasten).
Der „Virtuelle Histokasten Jena“ enthält hochauflösende, zoombare Scans von aktuell mehr als 600 Schnittpräparaten, die detailliert annotiert sind. Durch interaktive Präsentationen wird Bildinformation mit erläuternden Texten, mit Tutorials, Lern- und Kurstagsprogrammen sowie Differentialdiagnosen, Links und Zusatzmaterialien verknüpft. Der Histokasten ist als interaktives, kollaboratives System angelegt, zu dem nicht nur Lehrende, sondern auch die Studierenden des 1. und 2. Studienjahrs beitragen. Sämtliche Kursthemen (Zellen, Gewebe, Organe etc.) wurden von uns seit 2018 vom Präsenzkurs in den Histokasten verlagert. Kursorganisation und Lernkontrollen finden flankierend in Moodle statt. Da wir es aber weiterhin für erforderlich halten, dass die Studierenden auch das wirkliche Mikroskop kennen lernen, verfolgen wir ein Blended-Learning-Konzept: ein methodischer Kurstag findet zu Beginn in Präsenz statt, weitere Präsenz-Kurstage sind am Semesterende platziert und dienen der Rückschau, Vertiefung und Prüfungsvorbereitung, z.T. als freiwilliges Angebot.
Der „Virtuelle Histokasten Jena“ wird mittlerweile auch für die Lehre im klinischen Abschnitt sowie in der Zoologie eingesetzt. Die bei Lehrenden und Studierenden beliebte Plattform wurde von uns mit sehr positivem Ergebnis evaluiert. Der Aufwand, sowohl hinsichtlich Software-Entwicklung, Benutzerverwaltung und Betrieb, als auch hinsichtlich der eingepflegten Inhalte, ist allerdings hoch.