Speakers
Description
Die Bereitstellung von ChatGPT im November 2022 birgt disruptives Potenzial für das Schreiben an der Hochschule. Einerseits bietet die generative künstliche Intelligenz die Möglichkeit, den Schreibprozess in sämtlichen Phasen zu entlasten, andererseits besteht die Gefahr, dass das Schreiben den Lernenden langfristig vollständig aus der Hand genommen wird und sich Erwartungshaltungen an Geschriebenes grundsätzlich wandeln. Für die Hochschulen ergibt sich aus diesen Entwicklungen in jedem Fall die Notwendigkeit, Fort- und Weiterbildungsangebote zu schaffen, um die Studierenden im Umgang mit KI, insbesondere für das Schreiben, zu schulen und ein Bewusstsein für Chancen und Grenzen anzubahnen. Vor diesem Hintergrund liefert der Impulsvortrag einen Überblick zum Stand der Vorerfahrung, bestehenden Nutzungsweisen und Fortbildungsbedürfnisse der Studierenden zwei Jahre nach der Einführung von ChatGPT. Hierzu werden Erkenntnisse aus Studierendenbefragungen und Erprobungsstudien zusammengetragen, die in den vergangenen zwei Jahren an deutschen und internationalen Hochschulen durchgeführt wurden. In diese eingeordnet werden dann die Ergebnisse einer Befragung unter 505 Studierenden der Friedrich-Schiller-Universität. Aufgezeigt wird, inwieweit sich Gemeinsamkeiten zu den Erkenntnissen an anderen Standorten zeigen, aber auch inwieweit diese durch die Erkenntnisse aus Thüringen erweitert werden können. Aus diesen Überlegungen werden schließlich mögliche Lehren und Implikationen für die Gestaltung von Lehr-Lern-Angeboten an der Hochschule abgeleitet und zur Diskussion gestellt.