Mar 26 – 28, 2025
Jena
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Organisationsteam FJR 25

Call for Abstracts

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CALL for Papers – FJR 2025 Jena – ImPuls der Romania: Innovation als Tradition

Die Romanistik lebt wie jedes andere Fach von der ständigen Erneuerung und Weiterentwicklung, wozu insbesondere junge Wissenschaftler:innen beitragen. Im Forschungsalltag gelangen wir als wissenschaftlicher Nachwuchs häufig an die zumeist (vermeintlich) kontroverse Schnittstelle zwischen der rezipierten Literatur und den neuen, eigenen Perspektiven und Haltungen. Erst der Vergleich zwischen dem bereits Bestehenden und dem Neuen schafft seit jeher einen beständigen Takt der Innovation. Dieser Puls der Romanistik ist als ein status quo der Forschung zu verstehen, der sowohl historisch als auch zeitgenössisch bedingt ist. Auf dieser Grundlage können und sollen Traditionen weitergedacht werden, wodurch neue Impulse und Perspektiven in und auf die Wissenschaft entstehen.

Das Forum Junge Romanistik 2025 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena verortet sich thematisch gezielt an dieser Schnittstelle zwischen Tradition und Innovation und möchte eine Standortbestimmung der jungen Romanistik vornehmen. So wollen wir den Puls der Romanistik kritisch analysieren und zu neuen Impulsen für die romanistische Forschungslandschaft anregen. Kritische Perspektiven auf bewährte Forschungsthemen und -traditionen sowie neue Anregungen und Impulse für eine moderne, zukünftige Ausrichtung der Romanistik stehen im Zentrum der Veranstaltung.

Im Zuge des FJR 25 stellen wir u.a. Fragen zu der Herkunft, der aktuellen Verortung und der künftigen Ausrichtung der romanistischen Forschung – nicht allein thematisch, sondern auch methodisch. Das XL. FJR versucht, Traditionen neu zu denken, Innovationen voranzutreiben und Ideale und Visionen für die eigene Disziplin zu entwickeln, um letztlich aktuelle Frage- und Problemstellungen in Wissenschaft und Gesellschaft zu beforschen und zu verhandeln:

Wie hat sich die Romanistik in ihrer Geschichte zu forschungs- und gesellschafts-relevanten Themen positioniert und wie sollte sich eine romanistische Forschung von morgen dazu verhalten? Welche gesellschaftlichen Prozesse lassen Literatur und Sprache in einem anderen Licht erscheinen? Wie gestalten sich die romanischen Sprachen, ihre Literatur(en), Kultur(en) und ihr Unterricht von morgen? Worauf bauen sie auf und wie sind sie verwurzelt?

Die Universität Jena und ihr Institut für Romanistik bietet hierfür als Vollromanistik den idealen Standort für eine gemeinsame Diskussion um die Zulieft romantischer Forschung. Wir laden vom 26.-28.03.2025 interessierte Nachwuchswissenschaftler:innen und Studierende der Romanistik ein. Das Forum schafft Raum für die Präsentation abgeschlossener Projekte oder auch Arbeiten in statu nascendi. Nachwuchswissenschaftler:innen sind in diesem Rahmen dazu angehalten, gezielt neue und auch unkonventionelle Standpunkte einzubringen.


Sektionen

Sektion Literatur- und Kulturwissenschaft

Lange Zeit beschäftigte sich die traditionelle Romanistik mit den jeweiligen Sprachen, Literaturen sowie Kulturen der europäischen Welt. Die auf einem eurozentrischen, patriarchalen und christlichen Weltbild aufbauende Weltsicht schlug sich seit jeher auch in der einseitigen Wahl der Forschungsgegenstände und der Kanonbildung nieder. Durch die fortschreitende Verbreitung von Wissen wurde in den vergangenen Jahrzehnten jedoch aufgezeigt, dass die globalen Verflechtungen der romanischen Kulturräume weit über Europa hinausgehen und durch den unausweichlichen Kontakt mit indigenen Sprachen und Kulturen durch multiple transkulturelle Phänomene geprägt sind. Durch Kolonialisierungsprozesse nachhaltig beeinflusste Kulturen, die von Marginalisierung und Subalternisierung betroffen sind, erhielten daher lange Zeit kaum Beachtung. Nicht zuletzt ist dies auch den Postcolonial studies (Bhabha, Spivak, Said, etc.) zu verdanken. Die von der Kolonisierung und ihren eigenen Prozessen der Kolonialität von Macht, Wissen und Sein betroffenen Völker setzen ihre Widerstandskämpfe und dekolonialen und pluriversalen Perspektiven fort. Der Reichtum an indigener Kunst, Musik, Cineastik und Literatur stellt nicht nur einen enormen künstlerischen Zugewinn dar, vielmehr sind auch alternative Formen der Wissensproduktionen und Zugänge zu Natur und Umwelt gerade im Anbetracht globaler (Klima-)Krisen wichtiger denn je. Wie stellen wir uns zukünftig Forschung innerhalb der Romanistik vor? Inwiefern soll diese einen Beitrag zur Lösung multipler globaler Krisen leisten? Inwiefern sollten dabei andere Disziplinen oder Bereiche eingebunden werden (Inter- bzw. Transdisziplinarität)? Wie schlagen sich die allgegenwärtigen Transkulturalisierungsprozesse in den jeweiligen Werken der romanistischen Kunst und Literatur nieder? Welche Auswirkungen haben sie auf formalästhetische Aspekte der künstlerischen Produktionen?

Mögliche Themenbereiche könnten sein ...

• Ökokritik in den Literaturen, der Musik und Cineastik sowie weiteren Medienformen des Kapitalozäns – Territorien und alternative Vorstellungswelten
• Dekoloniale Gegendiskurse – intersektionale Perspektiven in Literatur, Film und Kunst
• Identitäts- und Widerstandskämpfe, z.B. indigene Kulturen, Queerfeminismus, etc.
• Utopische und dystopische Zukunftsnarrative in Geschichte und Gegenwart
• Inter-/transmedialität und -kulturalität sowie Hybridisierung in ästhetischen Repräsentationen der Gegenwart
• Die Entstehung des Kanons in der Romanistik – Neue Perspektiven und Ansätze in der modernen Philologie
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Sektion Sprachwissenschaft

Vor dem Hintergrund des Tagungsthemas können in der sprachwissenschaftlichen Sektion verschiedene Bereiche beleuchtet werden. Dies sind u.a. die Wissenschaftsgeschichte sowie der bisherige und künftige Beitrag der romanistischen Forschung zu relevanten gesellschaftlichen Fragen. Neben der kritischen Auseinandersetzung mit der früheren Forschung kann schließlich auch ein Blick auf neue, bislang nur wenig erforschte Untersuchungsgegenstände sowie innovative Methoden und neue Korpora geworfen werden.

Mögliche Themenbereiche könnten sein ...

• Wissenschaftsgeschichte
• Sprachgeschichtsschreibung
• Migration, Minderheitensprachen, Sprachpolitik
• Sprachen im kolonialen Kontext
• Sprache und Geschlecht(er)
• Sprache in Neuen Medien
• Digital Humanities
• Sprache bzw. Sprachwissenschaft und Künstliche Intelligenz
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Sektion Fremdsprachendidaktik

In dieser Sektion soll anhand eines Blicks in die Fachgeschichte der romanistischen Fremdsprachendidaktik Bewährtes, Gegenwärtiges und Künftiges kontrastiert werden. Die zentrale Frage ist: Welche Impulse können wir für den romanistischen Fremdsprachenunterricht sowie für die fachdidaktische Forschung von morgen setzen?

Die fachdidaktische Forschung hat in den letzten Jahrzehnten vielfach Brüche mit der Tradition im Zuge neuer Impulse erfahren: Digitale und möglicherweise KI-gestützte Lehrwerke ersetzen zunehmend das klassische Schulbuch, während AR- und VR-Technologie sowie virtual exchange die Grenzen des herkömmlichen Klassenzimmers aufheben. Das Ideal des native speaker wich dem intercultural speaker und Ein- der Mehrsprachigkeit. Weiterhin nahm die kritische Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe der romanischsprachigen Länder zu, was zu verstärkten Forderungen nach post- und anti-kolonialistischen Perspektiven im Unterricht führte. Auch methodisch vollzog sich in der Fachgeschichte ein weitreichender Wandel: Neben rein quantitativen oder qualitativen Designs gewinnen triangulierende Verfahren und mixed-methods an Aufmerksamkeit. Darüber hinaus bieten heutzutage bspw. Videographie, Eye-Tracking und Screencasts zudem gänzlich neue Möglichkeiten der Datenerhebung.

Das FJR 2025 soll Vortragenden der fachdidaktischen Sektion den Raum geben, neue Impulse zu setzen.

Mögliche Themenbereiche könnten sein ...

• Forschungsmethoden und -designs in Zeiten Künstlicher Intelligenz und einer vermehrt digitalen Lernkultur
• Innovationen und Umdenken in der Lehrkräfteausbildung im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis als Grundvoraussetzung für eine zukünftsträchtige Schulpraxis
• affektive, attitudinale und motivationale Faktoren im Fremdsprachenunterricht
• Inter-, transkulturelle und diversitätssensible Ansätze im Fremdsprachenunterricht
• post- wie anti-kolonialer, anti-eurozentrischer, anti-diskriminierender und rassismuskritischer Fremdsprachenunterricht
• Ansätze, Einstellungen und Praxisbeispiele zu mehrsprachiger Interaktion im modernen Fremdsprachenunterricht (z.B. Interkomprehension, translanguaging, plurilinguale Kompetenz, Linguae Francae)
• Lernendenmobilität und Austausch an Schule und Hochschule im digitalen Zeitalter (z.B. virtual exchange, Sprachtandems, Erasmus+)
• Ansätze und Praxisbeispiele für den Einbezug aktueller Medienformen aus der Lebenswelt der Lernenden (u.a. Podcasts, (Kürzest-)Videos, Serien, Fan-Fiction, social media, Videospiele und KI) im Fremdsprachenunterricht im Sinne von etwa Medienkompetenzförderung, Intertextualität, Gamification oder Computer-assisted Language Learning
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Wichtige Informationen

In Vorbereitung bitten wir um Einreichungen in Form eines Abstracts (max. 300 Wörter plus Bibliographie) sowie 3-5 Keywords bis zum 30.11.2024. Wir bitten darum, zusätzlich die gewünschte Sektion zu nennen.

Die Konferenzsprachen sind Deutsch, die romanischen Sprachen und Englisch. Es wird ein Konferenzbeitrag in Höhe von 40 Euro erhoben, der die Teilnahme am Conference Dinner einschließt. Eine Publikation beim AVM-Verlag ist vorgesehen. Genauere Informationen werden auf dem Forum bekanntgegeben.

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